RUB » Lehrstuhl

Praktikum

Ich habe ein Praktikum an der Uni gewählt, da ich einerseits vor habe später einmal zu studieren, und da ich mich für den Bereich Maschinenbau interessiere, und ich mir gut vorstellen kann später so was in der Richtung zu machen.

Bericht von Mittwoch, dem 02.02.05

An diesem Tag sollte ich mich mit Kohle beschäftigen. Darum wurde mir schon am Vortag gesagt, ich solle Arbeitskleidung mitbringen. Um 9 Uhr wurde ich von Matthias, einem meiner Praktikumsbetreuer, an der Uni abgeholt, und wir fuhren gemeinsam ins Labor welches etwa 2 km außerhalb der Uni liegt. Dort angekommen hat er mir erst kurz erklärt, was auf mich zukommen wird. Er hat mir die Maschinen, mit denen ich zu tun haben werde, gezeigt und deren Funktion kurz erläutert. Dann kam auch schon der HiWi (Hilfswissenschaftler) Volker, mit dem ich die Arbeit verrichten sollte. Er zeigte mir die Umkleidekabinen, in denen ich mich umzog. Danach gab er mir noch einen Mundschutz, damit ich keine Kohle einatme.

Die Aufgabe, mit der wir uns heute beschäftigen sollten war folgende:

Wir sollten einen Sack mit Kohle analysieren, der aus einem Kohlesteinwerk aus dem Ausland gekommen war. Da der Sack aus unterschiedlich großen Stücken bestand, mussten diese erst einmal „sortiert“ werden. Dazu haben wir die Kohle in eine Maschine gelegt, welche aus unterschiedlich feinen Sieben besteht. Die Maschine wird daraufhin 8 Minuten eingeschaltet und rüttelt so lange, bis die Kohle durch die Siebe fällt. Irgendwann ist die Kohle zu grob, und passt nicht mehr durch eines der Siebe. So wird die Kohle sauber voneinander getrennt. Dieses haben wir dann so oft wiederholt, bis der gesamte Beutelinhalt nach Größe sortiert war. Die Stücke, die zu grob für unseren Versuch waren, haben wir dann zurück in den Beutel getan. Was zu fein war konnte man auch nicht gebrauchen, und wurde weggeschmissen. Alles, was die richtige Größe hatte konnte nun analysiert werden.

Sven bei der Arbeit an einem Versuchstand

Jede Kohle hat eine andere Zusammensetzung und somit auch andere Eigenschaften. Wenn man nun Kohle verbrennt, steigen erst die so genannten Flüchtigen in die Luft und verbrennen. Diese wiederum steigen die Temperatur, und sorgen dafür, dass der Koks, welcher auch in der Kohle enthalten ist, anfängt zu brennen. Da die Flüchtigen immer verschiedene Konsistenzen haben, ist auch die Temperatur, an der sie anfangen zu brennen, verschieden hoch.

Diese Temperatur kann man herausfinden, in dem man die Kohle nach ihren Inhaltsstoffen analysiert. Diese Stoffe misst eine Maschine, die aber nur eine bestimmte Menge in einer bestimmten Zeit messen kann, nämlich 200g/std. Um die Kohle so zu dosieren wird ein anderes Gerät verwendet. Dieses besteht aus einem Gefäß, in welches die Kohle kommt, einer Schnecke, welche die Kohle transportiert, und einer Rinne, welche so stark rüttelt, dass sich die Kohle gleichmäßig verteilt und bewegt wird, bis sie in die Maschine fällt, welche sie dann analysiert. Die Drehzahl der Schnecke ist dabei veränderbar.

Bei uns war das Problem, dass die Kohle zu feucht war, so dass wir trotz zahlreicher Versuche es nicht geschafft haben, die vorgegebene Menge (200g/std.) zu erreichen. Aufgrund dessen musste die Kohle erst getrocknet werden, was ein paar Stunden in Anspruch nimmt. So mussten wir kurzfristig mit unserer Arbeit aufhören und ich durfte gehen.


Alles in einem war das ein sehr schöner Praktikumstag, da ich sehr viel praktisch tun durfte und auch viel gelernt habe. Das Praktikum allgemein hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe viel über das Uni-Leben gelernt. Außerdem konnte ich einen guten Einblick in den Bereich Maschinenbau bekommen.