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Praktikum

Im Grunde genommen habe ich meinen Praktikumplatz an der Uni Bochum gewählt, um einen Einblick in das Uni-Leben zu bekommen. Mein Ziel war hierbei, in einen Bereich der Uni gucken zu können, der sich möglichst viel mit Naturwissenschaften, Forschung und Technik beschäftigt.

Schließlich bin ich an der Fakultät für Maschinenbau, am Lehrstuhl für Energieanlagen und Energieprozesstechnik gelandet – und ich bin wirklich total begeistert.

Von Anfang an wurde ich von allen Mitarbeitern nett aufgenommen. Sie haben sich sicherlich viel Zeit für mich genommen und mir einen sehr guten bzw. informativen Einblick in die Arbeit dieses Lehrstuhls geboten.

Zu Beginn meiner Praktikumzeit wurde mir eine Art Stundenplan erstellt, dem zufolge ich in unterschiedlichste Bereiche des Lehrstuhls einen Einblick bekommen konnte. Jeden Tag wurde ich in anderen Bereichen eingesetzt, wobei sowohl Theorie als auch Praxis ein abwechslungsreiches und sehr interessantes Programm darstellten.

In diesen zwei Wochen habe ich viele versuchstechnische Anlagen des Lehrstuhls kennen gelernt und viele interessante Informationen über z.B. die Berechnung eines Brennwertes, einen Flachflammenbrenner und einen sogenannten Atmosphärischen Versuchsstand, an welchem flüssige Brennstoffe verbrannt und auf ihre Abgase hin analysiert werden, erfahren und ich kann im Endeffekt sagen, sicherlich eine Menge dazugelernt zu haben.

Während ich in der ersten Woche meiner Praktikumzeit öfters in der Feuerungstechnischen Halle auf dem Kalwes (etwas außerhalb der Uni) einige Versuche miterleben durfte (Fallrohrreaktor & Atmosphärischer Versuchsstand), habe ich in der zweiten Hälfte die Möglichkeit bekommen, eine Kraftwerkssimulation mit dem Programm ChemCad durchzuführen, an einem Flachflammenbrenner zu arbeiten und mir die Werkstatt der Uni anzugucken. Auch hier wurde mir alles nett erklärt. Ich habe Löten gelernt und zudem die Möglichkeit bekommen, dort eine geschnitzte Holzschale anzufertigen, die ich dann auch später mit nach Hause nehmen durfte.

Ein weiteres Erlebnis war wohl sicherlich auch der sogenannte „Flying Ei Wettbewerb“, der jedes Jahr an der Fakultät für Maschinenbau an der Uni durchgeführt wird. Bei diesem wurde einigen Maschinenbau-Studenten die Aufgabe gestellt, ein Gerät zu konstruieren, mit welchem sie ein rohes Hühnerei über eine gewisse Strecke durch ein Loch in einer Torwand bringen sollten, ohne dass dieses dabei zu Bruch ging. Die Vorraussetzung dabei war, das lediglich Konstruktionen zugelassen waren, nach denen sich das Ei quasi selbstständig fortbewegte, und nicht mit Hilfe von Motoren, Batterien oder Muskelkraft zum Ziel gelangte.

Praktischer Versuch am Fallrohrreaktor:

Regina am Fallrohrreaktor

Ein interessanter Versuch, bei dem ich dabei war, ist z.B. der mit einem sogenannten Fallrohrreaktor.

Dieser Reaktor dient dazu, feste Brennstoffe unter Luftzufuhr zu verbrennen und die während der Verbrennung entstehenden Gase zu analysieren bzw. zu messen. Über eine Dosierschnecke wurde hierbei der Brennstoff (in diesem Falle aufbereiteter Müll) Richtung Verbrennungsrohr gegeben, mit Luft gemischt und schließlich in das Verbrennungsrohr geleitet, wo es bei einer Temperatur von ca. 1150°C verbrannt wurde. Das Rohr des Fallrohrreaktors besteht aus Keramik, da dieses aufgrund seiner hohen Schmelztemperatur ziemlich widerstandsfähig ist und entsprechende Temperaturen aushält; sonstige metallische Konstruktionen am Rohr müssen gekühlt werden. Am Keramikrohr sind zudem einige Messöffnungen, an denen auch Proben entnommen werden können, die dann im Weiteren noch untersucht werden können. Die bei der Verbrennung entstehenden Gase ( z.B. SO2, N2O, CO, CO2 ) werden dann über an den Fallrohrreaktor angeschlossene Gasanalysegeräte gemessen und ausgewertet.

Mein Praktikum ist also echt vielfältig verlaufen ,hat auf alle Fälle sehr viel Spaß gemacht und war zudem sehr informativ. Aus diesem Grunde kann ich ein Praktikum an diesem Lehrstuhl auch nur weiter empfehlen, denn es lohnt sich wirklich, hier mal vorbeizugucken!