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Praktikum

Als mein Lehrer mir gesagt hat, dass ich mein zweiwöchiges Betriebspraktikum an der Uni Bochum machen darf, konnte ich mir darunter erst mal nichts vorstellen. Ich persönlich wollte zwar gerne ein Praktikum als Maschinenbauingenieurin machen, weil ich mich schon immer dafür interessiert habe, wusste aber nicht, dass das auch an der Uni möglich ist und war deshalb erst mal sehr überrascht.

Nachdem mir mein Lehrer die Lehrstühle aus dem Internet ausgedruckt hat, hab ich mir einfach einen Lehrstuhl ausgesucht und hab dort angerufen, schon am Telefon waren alle sehr hilfsbereit und haben sich sofort weiter informiert, ob noch ein Praktikumsplatz frei ist. Ich hatte Glück und so bin ich am Lehrstuhl für Energieanlagen und Energieprozesstechnik gelandet.

An meinen ersten Tag wurde mir erst mal alle Assistenten vorgestellt, danach haben mich eine Assistentin und eine Studentin "an die Hand genommen", und haben mir erst mal die Uni natürlich besonders den Teil vom Maschinenbau gezeigt. An den darauf folgenden Tagen hatte ich zum einen die Möglichkeit mir eine Vorlesung anzuhören, fast so langweilig wie Schule, ist aber was anderes und somit interessant mal zu sehen wie so eine Vorlesung aussieht. Und zum anderen wurden mir die Versuchshallen gezeigt und alles ausführlich erklärt, was man alles tolles mit den Geräten machen kann.

Mein Highlight des Praktikums war aber, dass ich mit einem Mitarbeiter zusammen einen praktischen Versuch zur Bestimmung des Brennwertes von den alten, guten DM-Scheinen machen dürfte. Ihr merkt schon, dass sich alle hier viel Mühe geben mir mein Praktikum so interessant und angenehm wie nur möglich zu machen und ich finde, dass gelingt ihnen auch sehr gut, denn selbst wenn ich mal nichts zu tun hab, kümmert sich immer einer um mich.

Auch mein weiteres Praktikum ist sehr vielseitig verlaufen. An einen Tag hatte ich die Möglichkeit in die Werkstatt von der Uni zu gehen, wo ich eine private Führung durch die Werkstatt selber, dann durch die Schreinerei, die Schlosserei und zu guter Letzt durch die Turbinenhalle bekommen habe. In der Werkstatt selber wird zur Zeit umgebaut, damit sie drei zusätzliche Lehrstellen anbieten können und damit sie einen festen Platz für einen Praktikanten/eine Praktikantin zur Verfügung stehen haben, der dann da auch länger als nur einen Tag ist und der dann dort auch selber etwas bauen darf.

Ich hatte besonderes Glück in meinen Praktikum, weil ich genau zu der Zeit mein Praktikum mache zu der sich der Lehrstuhl den Studenten präsentieren muss, damit sich besonders viele Studenten für diesen Lehrstuhl entscheiden. Deshalb hatte ich die Möglichkeit genau diese Präsentation des Lehrstuhls mitzubekommen und konnte mir zwei sehr interessante Versuche ansehen, in dem einen Versuch wurde zum Beispiel genau die Strömung der Luft an einen Flügel sichtbar gemacht. Ich kann nur sagen, dass es wirklich stark aussah.

Ich hoffe, ich konnte euch wenigsten einen kleinen Einblick in mein Praktikum an der Uni Bochum geben und hab euch Lust gemacht, dass ihr euch auch entscheidet ein Praktikum hier zu machen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich.

Mein praktischer Versuch (Brennwertbestimmung):

Ich hab ja im oben stehenden Text von meinen Highlight geschwärmt und möchte jetzt, um euch einen noch besseren Einblick in mein Praktikumsleben zu geben, den Versuch kurz beschreiben.

Der Versuch wird in einen so genannten Bombenkalorimeter gemacht, dass hört sich gefährlicher an als es in Wirklichkeit ist.

Als erstes muss man den Brennstoff genau abwiegen und mit einer Zündschnur versehen, dann wird der Brennstoff in die Bombe, das ist auf der Skizze das hell blaue ganz in der Mitte, gelegt und die Zündschnur angeschlossen. Im weiteren Verlauf wird die Bombe mit Sauerstoff gefüllt, damit der Brennstoff besser brennt. Wenn man den Innenkessel mit einer ganz bestimmten Menge Wasser gefüllt hat und sich die Wassertemperatur nicht mehr ändert, kann man den Bombenkalorimeter zünden. Nach ca. 10 min ist die Temperatur gestiegen und ist wieder konstant geworden. Um jetzt auf Grund der Temperaturdifferenz den Brennwert mit einigen Formeln berechnen zu können, muss man nur noch das nasschemische Verfahren anwenden. Denn mit den nasschemischen Verfahren bekommt man noch ein paar Werte, die man zu Berechnung braucht.

Bei uns war das Problem, dass die Kohle zu feucht war, so dass wir trotz zahlreicher Versuche es nicht geschafft haben, die vorgegebene Menge (200g/std.) zu erreichen. Aufgrund dessen musste die Kohle erst getrocknet werden, was ein paar Stunden in Anspruch nimmt. So mussten wir kurzfristig mit unserer Arbeit aufhören und ich durfte gehen.


Alles in einem war das ein sehr schöner Praktikumstag, da ich sehr viel praktisch tun durfte und auch viel gelernt habe. Das Praktikum allgemein hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe viel über das Uni-Leben gelernt. Außerdem konnte ich einen guten Einblick in den Bereich Maschinenbau bekommen.