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Gasanalytik

Zur Messung der Rauchgaskomponenten kommen zehn verschiedene Prozessgasanalysatoren zum Einsatz, wie sie auch großtechnisch eingesetzt werden. Über pressluftgekühlte Sonden werden die Rauchgasproben isokinetisch aus den Brennkammern abgezogen.

Über einen elektrisch beheizten Teflonschlauch gelangt das Abgas in ein beheiztes Grobfilter und anschließend in Teflonfeinstfilter, an denen die im Rauchgas mitgeführten Partikeln zurückgehalten werden. Nach dem Grobfilter wird das Probengas in einen heißen und einen kalten Strang aufgespalten.

Sämtliche Rauchgaskanäle des heißen Strangs sind auf 180 bis 250 °C beheizt und bestehen aus Edelstahl oder Teflon. Diese Maßnahmen sind erforderlich, um den Säuretaupunkt nicht zu unterschreiten und eine Adsorption von Gasen - vor allem HCN und NH3 - an metallischen Oberflächen zu verhindern. In diesem Strang werden die wasserlöslichen Rauchgaskomponenten

  • NH3 (Mikrowellenanalysator) und
  • CXHY (Flammenionisationsdetektor) gemessen.

Im kalten, trockenen Strang der Gasanalytik werden nur die nicht wasserlöslichen Komponenten gemessen. Dazu werden die Rauchgase zunächst gekühlt und getrocknet und anschließend zu den Analysatoren geleitet. Im trockenen Rauchgas werden die Konzentrationen der Gase

  • O2 (paramagnetisches Messprinzip),
  • H2 (Wärmeleitung, WLD),
  • NO und NO2 (Chemilumineszenz) sowie
  • CO, CO2, SO2 und N2O (Infrarotabsorption, IR) gemessen.

Die hier zum Einsatz kommenden Infrarotmessgeräte erlauben eine einfache Handhabung, da die Querempfindlichkeiten durch Wasserdampf gering sind. Die verbliebenen minimalen Querempfindlichkeiten lassen sich durch eine Kalibrierung mit Stickstoff und feuchter Luft direkt eliminieren.

Zusätzlich werden ein FTIR-Messgerät der Firma Nicolet und ein Gaschromatograph der Firma Siemens an den verschiedenen Verbrennungsanlagen eingesetzt, um weitere wichtige Gasspezies wie spezielle Kohlenwasserstoffe und toxische Gaskomponenten messen zu können.